Integration
Mögliche Indikatoren:
Die Betroffenen…
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- … treten in Begleitung von dominanten, zumeist männlichen Begleitern/“Dolmetschern“ auf
- … haben hohe (fiktive) Schulden und müssen ihren Verdienst abgeben (z.B. 40.000€ > Fall einer Nigerianerin)
- … geben instruiert wirkende Antworten
- … haben große Erinnerungslücken und kein Raum-Zeit-Gefühl
- … haben keinen Willen sich zu integrieren (bleiben Pflichtveranstaltungen wie Integrationskursen oder Ausbildung trotz vorangegangener hoher Motivation von plötzlich fern)
- … wirken unsicher, verängstigt, apathisch oder abwesend
- … haben Spuren von Misshandlung, z.B. blaue Flecken – oft an Stellen, die gut verdeckt werden können
- … bekommen plötzlich auffallend viele teure Geschenke (z.B. Markenklamotten, teure Smartphones etc.)
- … haben gefälschte oder keine Papiere
Information zur Identifikation
Der erste Arbeitsbereich hatte zum Ziel, mögliche Betroffene von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung in Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Landeskriminalamt und Bundeskriminalamt an bisher unbekannten Orten zu identifizieren. Hierzu wurden auch Rotlicht-Etablissements zahlenmäßig und geografisch erfasst. Die erhobenen Daten wurden anschließend aufgearbeitet und interpretiert. Im Rahmen des Projektes geschah dies in den Projektstädten Berlin, Hamburg und Stuttgart. Einige Grafiken sind zur Veranschaulichung hier zu sehen.
Eine Internetseite mit Text und Audio wurde für gefährdete und betroffene Personen erstellt, die über die Gefahren von Menschenhandel aufklärt. Sie wurde in viele Sprachen übersetzt und beinhaltet auch die Nummer des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ für die akute Bedrohungslage von (potenziellen) Opfern. In der aufsuchenden Arbeit wurden Frauen in der Prostitution in Bordellen, Clubs, Terminwohnungen, Wohnwagen und dem Straßenstrich aktuelle Informationen zum Prostituiertenschutzgesetz sowie unauffällig Kärtchen mit der Internetadresse für Betroffene verteilt.
Information und Identification
The first area of work aimed to identify potential victims of human trafficking for the purpose of sexual exploitation in cooperation with the police, the State Criminal Police Office and the Federal Criminal Police Office at previously unknown locations. For this purpose, red light establishments were also recorded numerically and geographically. The data collected were then processed and interpreted. Within the framework of the project, this took place in the project cities of Berlin, Hamburg and Stuttgart. Some graphics can be seen here for illustration.
A website with text and audio was created for endangered and affected persons to inform them about the dangers of human trafficking. It has been translated into many languages and also contains the number of the help telephone „Gewalt gegen Frauen“ (Violence against women) for the acute threat situation of (potential) victims. In the outreach work, women in prostitution in brothels, clubs, flats, caravans and streets were given a flyer explaining the new German law on the Protection of Persons Engaged in Prostitution as well as inconspicuous cards with the Internet address for victims.
Aufklärung für Geflüchtete
In Geflüchtetenunterkünften wurden 18 Schulungen für Mitarbeitende durchgeführt und über 320 Teilnehmende über die möglichen Indikatoren und die Gefahren von Menschenhandel aufgeklärt. Die Gefahr durch Menschenhandel beginnt bei Geflüchteten oft schon im Heimatland und durch Schleuserbanden auf dem Weg. Hier in Deutschland sind sie durch ihre verwundbare Situation besonders gefährdet, Opfer von Ausbeutung zu werden.
Die Schulungsmaterialien werden von uns in Form von Broschüren und Bildpräsentationen in verschiedenen Sprachen kostenlos zur Verfügung gestellt (siehe unten).
Die Nutzung und Verbreitung aller Materialien ist ausdrücklich willkommen!
Awareness raising in refugee facilities
In shelters for refugees, 18 training courses for staff were held and over 320 participants were informed about the possible indicators and dangers of human trafficking. The risk of trafficking in human beings often begins in the home country of fugitives and through gangs of smugglers on the way. Here in Germany they are particularly at risk of being victims of exploitation due to their vulnerable situation.
We provide the training materials free of charge in the form of brochures and picture presentations in various languages.
The use and distribution of all materials is expressly welcome!
Weiterführende Infos / further informations
IDENTIFIKATION & INFORMATION
Der erste Arbeitsbereich hatte zum Ziel, mögliche Betroffene von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung in Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Landeskriminalamt und Bundeskriminalamt an bisher unbekannten Orten zu identifizieren. Hierzu wurde ein detailliertes Mapping. Im Rahmen des Projektes geschah dies im Großraum Berlin, Hamburg und Stuttgart. Einige Grafiken sind zur Veranschaulichung hier zu sehen. Es wurden auch 18 Schulungen mit über 320 Mitarbeitenden von Geflüchtetenunterkünften durchgeführt, um sie über mögliche Indikatoren von Menschenhandel aufzuklären. Die Schulungsmaterialien werden von uns in Form von Broschüren und Bildpräsentationen in verschiedenen Sprachen kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Verbreitung ist ausdrücklich willkommen!
IDENTIFICATION & INFORMATION (English)
The first area of work aimed to identify potential victims of human trafficking for the purpose of sexual exploitation at previously unknown locations in cooperation with local police, the State Criminal Police Office and the Federal Criminal Police Office. A detailed mapping was carried out for this purpose. Within the framework of the project, this took place in the greater Berlin, Hamburg and Stuttgart areas. Some graphics can be seen here for illustration. There were also 18 training sessions with more than 320 employees of refugee shelters to inform them about possible indicators of human trafficking. The training materials are available in various languages and free of charge. The materials may be freely distributed.
INTEGRATION
Das entwickelte Integrationsprogramm „Kompass“ soll Betroffenen von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung die nötige Vorbereitung bieten, um am Arbeitsleben teilnehmen zu können. Bisher liegt das Problem häufig bei den fehlenden Voraussetzungen: Gute Deutschkenntnisse, abgeschlossene Ausbildung, Word/Excel müssen beherrscht werden…usw.
Um diese Hindernisse auszuräumen, bieten wir ein kostenloses, individuell anpassbares Handbuch an, das von Organisationen und Beratungsstellen durchgeführt werden kann, um die Betroffenen fit zu machen für den Job, den sie gerne ausführen würden. Zu den Inhalten des Programmes gehören eine Neuorientierung durch Mentoring, Erlernen und Vertiefen von Alltagskompetenzen. Damit soll den Betroffenen der Einstieg ins normale Arbeitsleben erleichtert werden.
Das Handbuch ist auf Deutsch, Englisch und in Teilen auf Bulgarisch hier kostenlos erhältlich: „Materialien“.
INTEGRATION (English)
The „Kompass“ integration programme has been developed to provide victims of human trafficking and sexual exploitation with the necessary preparation to participate in working life. So far, the problem has often been the lack of prerequisites: Good knowledge of German, completed training, Word/Excel must be mastered…etc.
In order to overcome these obstacles, we offer a free, individually adaptable handbook that can be carried out by organisations and counselling centres in order to prepare those affected for the job they would like to do. The contents of the programme include reorientation through mentoring, learning and deepening everyday skills. This is intended to make it easier for those affected to enter normal working life.
The handbook is available free of charge in German, English and in parts in Bulgarian here: „Training Materials“.
FREIWILLIGE RÜCKKEHR INS HEIMATLAND
Sollten Sie als Organisation oder Beratungsstelle eine Betroffene von Menschenhandel und/oder sexueller Ausbeutung betreuen, die gerne in ihr Heimatland zurückkehren möchte, finden Sie hier ein Handout zur freiwilligen Rückkehr.
Hier finden Sie außerdem eine Broschüre über die Herkunftsländer, um die Kulturen der Frauen, mit denen wir arbeiten, besser zu verstehen.
VOLUNTARY RETURN IN THE COUNTRIES OF ORIGIN
If you are an organisation or counselling centre that looks after a person affected by human trafficking and/or sexual exploitation who would like to return to her home country, you will find a handout for voluntary return here.
Here you will also find a brochure about the countries of origin (in German) in order to better understand the cultures of the women we work with.
