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Deutschland

MISSION FREEDOM: Home 2 in Frankfurt

By Bündnis

Am 3.11.2018 wurde das zweite MISSION FREEDOM HOME mit einer Eröffnungsfeier in Frankfurt gestartet. Prof. Dr. Schirrmacher (u.a. Präsident des Internationalen Rates der Internationalen Gesellschaft für Menschenreche der weltweiten Evangelischen Allianz) hielt eine großartige Rede vor 130 geladenen Gästen aus ganz Europa.

Cindy Punt-Palmer sprach über ihre eigenen Erfahrungen in der Prostitution so anschaulich, dass sie viele Zuhörer zu Tränen rührte. Doch die Hoffnung auf eine gute Zukunft überwog.
Gaby Wentland, die 1. Vorsitzende und Gründerin von MISSION FREEDOM unterstrich, wie wichtig die Zusammenarbeit bei diesem großen Problem ist und alle waren bewegt zu hören, wie viele Menschen gespendet und geholfen hatten, um das Haus im Frankfurter Raum möglich zu machen, dessen Standort zum Schutz der dort lebenden Frauen vertraulich bleiben soll. Das neue Team aus studierten Sozialarbeiterinnen wurde vorgestellt.

Notwendig ist der zweite Standort von MISSION FREEDOM aufgrund der hohen Nachfrage an Unterbringungsmöglichkeiten und somit können Frauen auch räumlichen Abstand von ihrem vergangenen Umfeld bekommen. Am 9.11.2018 zog bereits die erste Klientin ein.

EU-Projekt GIPST erfolgreich abgeschlossen

By Forschung

Unser EU-Projekt „GIPST“ wird demnächst, Ende Dezember 2018, erfolgreich abgeschlossen. In den vergangenen zwei Jahren hatten wir mit insgesamt sieben deutsche Organisationen aus Berlin, Hamburg und Stuttgart zusammen mit der Set Free Foundation in Sofia (Bulgarien), die Möglichkeit viele Materialien zu erstellen, um die Identifikation und Integration von Betroffenen von Menschenhandel zu verbessern. Wir freuen uns über die fleißige Nutzung und Verbreitung.

In den Städten Berlin, Hamburg und Stuttgart wurde ein Mapping von Prostitutionsstätten gemacht, um einen besseren Überblick über die jeweilige Situation zu bekommen.

Wir haben auch 18 Seminare in Flüchtlingsunterkünften gehalten, um über die Gefahren von Menschenhandel aufzuklären. Dafür wurden Flyer und PowerPoint-Präsentationen erstellt.

Für Frauen in der Prostitution hat „Neustart“ Infos zum Prostituiertenschutzgesetz auf einem ansprechenden Flyer zusammengetragen.

Für den Bereich der Integration wurde das Kompass-Programm entwickelt, ein Unterrichtsprogramm, das Aussteigerinnen alle wichtigen Kompetenzen für die Arbeitswelt vermitteln soll. Dazu gehört auch ein Patinnen-Programm, um die Frauen in dem Prozess zu begleiten und ihnen die soziale Integration zu erleichtern. Darüber hinaus wurden Kontakte zu Unternehmen aufgebaut, um Arbeitsstellen für die Betroffenen zu schaffen.

Der dritte Bereich von GIPST befasste sich mit der Verbesserung der Rückkehr-Betreuung. Es wurden Kontakte zu Organisationen in den wichtigsten Herkunftsländern aufgebaut und viele Hintergrundinformationen zu den Ländern und ein Handout zur Planung einer Rückkehr zusammengetragen, die bei der Betreuung von Rückkehrerinnen hilfreich sind.

Ein Jahr Prostituiertenschutzgesetz – „Die Absichten des Gesetzgebers werden zunichte gemacht“

By Prostitutionspolitik

Pressemitteilung

Das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) trat am 1. Juli 2017 in Kraft mit dem Ziel, die Situation von Frauen in der Prostitution zu verbessern. Wesentliche Grundrechte wie sexuelle Selbstbestimmung, persönliche Freiheit und Gesundheit, die bei der Ausübung der Prostitutionstätigkeit besonders gefährdet sind, sollten besser geschützt werden. Ein Jahr nach der Einführung des Prostituiertenschutzgesetzes sind in den 16 Bundesländern gravierende Unterschiede bei der Umsetzung feststellbar.

Während Nordrhein-Westfalen mit seiner zügig verabschiedeten Durchführungsverordnung allen Bundesländern exemplarisch zeigte, dass es sehr gut möglich war, das Gesetz in der dafür vorgesehenen Zeit umzusetzen, gibt es ein Jahr nach seiner Einführung immer noch Länder, die mit der Umsetzung weit zurückliegen. In Berlin können sich betroffene Frauen zum Beispiel bis zum heutigen Tag nur den Versuch einer Anmeldung bestätigen lassen; die obligatorische Gesundheitsberatung wird noch nicht angeboten. Dieses wirft berechtigte Fragen bezüglich des politischen Willens auf.

Ebenfalls besorgniserregend ist die Tatsache, dass einige Länder, darunter Bayern, Hessen und Sachsen-Anhalt für Anmeldung und Gesundheitsberatung zum Teil erhebliche Gebühren erheben.

Frank Heinrich, Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Bündnisses Gemeinsam gegen Menschenhandel e.V. erklärt hierzu:

„Es war erklärtes Ziel des Gesetzgebers, durch dieses neue Gesetz gerade den Frauen, die in prekären Umständen leben und daher besonders gefährdet für sexuelle Ausbeutung und Menschenhandel sind, verlässlichen Zugang zu Informationen über ihre Rechte, Pflichten und Unterstützungsangebote zu ermöglichen. Durch Kenntnis ihrer Rechte und vorhandener Hilfsangebote sollten sie in die Lage versetzt werden, diese Rechte einfordern und selbstbestimmt leben zu können. Diese Absichten des Gesetzgebers werden durch die Erhebung von Gebühren untergraben.“

Aufgrund der hohen Armutsprostitution in Deutschland wird damit einer großen Anzahl an Frauen der Zugang zu Anmeldung und Beratung nahezu unmöglich gemacht. Auf diese Weise werden nicht nur wesentliche Ziele des Gesetzes nicht erreicht, sondern die Situation besonders gefährdeter Frauen wird zusätzlich erschwert.

Gemeinsam gegen Menschenhandel fordert die betreffenden Länder dazu auf, auf eine Erhebung von Gebühren zu verzichten und die Umsetzung des Prostituiertenschutzgesetzes baldmöglichst und bestmöglich im Sinne des Gesetzgebers umzusetzen. 

Die zögerliche Umsetzung in den einzelnen Bundesländern hat sich schon 2017 kurz nach Inkrafttreten des Prostituiertenschutzgesetzes abgezeichnet (siehe unsere damalige Pressemeldung HIER)

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Photo by Gio on Unsplash

„Die Opfer müssen vor ihren Peinigern geschützt werden“

By sexuelle Ausbeutung

Pressemitteilung

„Die Opfer müssen vor ihren Peinigern geschützt werden“
Über 100 Verdächtige nach Großrazzia in deutschen Rotlichtmilieus

Zur Großrazzia gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution in zwölf Bundesländern am heutigen Vormittag sagt der Bundestagsabgeordnete und Erste Vorsitzende von Gemeinsam gegen Menschenhandel e.V. Frank Heinrich:
Endlich können Menschhändlerinnen und Menschenhändler, Zuhälterinnen und Zuhälter in Deutschland nicht mehr so leicht machen was sie wollen! Die Razzia ist ein Schlag gegen die Organisierte Kriminalität, die in so vielen Rotlichtvierteln herrscht.“

Immer wieder werden Zwangsprostitution und Menschenhandel im Rotlicht geleugnet oder runtergespielt. Bei der heutigen Razzia nahm die Bundespolizei mehr als 100 Personen im Zusammenhang mit Menschenhandel und Zwangsprostitution in Bordellen und Massagesalons fest. Dabei wurden sieben Haftbefehle vollstreckt. Hauptbeschuldigte sind eine 59-jährige Frau aus Thailand und ihr deutscher Lebensgefährte.

„Die nächsten Wochen müssen zeigen, dass das neue Gesetz zur Bekämpfung von Menschenhandel tatsächlich Wirkung zeigt. Es liegt daran, die Täterinnen und Täter tatsächlich zu verurteilen. Die Opfer müssen vor ihren Peinigern geschützt werden. Außerdem brauchen die Betroffenen psychologische und physiologische Hilfe. Aber auch die Sicherheit, dass sie nun nicht selbst belangt werden, (z.B. wegen illegaler Einreise) ist wichtiger Bestandteil der Opferhilfe. Diese darf nicht von einer Aussage abhängig sein!“

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Photo by Gio on Unsplash

Fachtagung zur Bekämpfung des Menschenhandels war ein Erfolg!

By Bündnis

„Menschenhandel in Deutschland – Herausforderungen durch Flucht und Integration“ – dies war die zentrale Thematik der Fachtagung am 11. und 12. November in Berlin.
Über 150 Personen aus verschiedenen Fachbereichen wie Kriminalistik, Sozialarbeit, Jura, etc. kamen zusammen, um sich über die bedeutsame aber vielerorts tabuisierte Thematik auszutauschen.

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